Wild – X hat es sich zur Aufgabe gemacht für und mit Menschen aus dem Autismus Spektrum zu arbeiten. Herausforderndes Verhalten ist nicht lästig, sondern die Konsequenz aus Orientierungs- und Hilflosigkeit, unbefriedigter Bedürfnisse und dem fehlen adäquater Reizfilter.
Wir empfinden Menschen m it Autismus als schwer lesbar, aber wie schwer Lesbar sind wir für den Menschen mit Autismus?Autismus Spezifische Systeme, Verlässlichkeit, Struktur, Marker und Vorhersehbarkeit sind wichtig aber erst der Anfang zu mehr Unabhängigkeit.
Die Erlebnispädagogik ist ein Instrument, die uns unsere Umgebung erlebbar macht und unser Selbstbewusstsein zu steigern vermag. Dies gelingt bei neurotypischen genauso wie bei Menschen mit Autismus Spektrums Störung.
Durch das Verlassen der Komfortzone und der alltäglichen Struktur, wird Herausforderndes verhalten angetriggert und bedarf einer gründlichen Planung im Vorfeld, damit wir diesem adäquat und fördernd statt fordernd, begegnen können. Hierzu muss eine gute Lesbarkeit im Vorfeld erarbeitet worden sein. Nur so lernt der Mensch und die Personen in seinem Umfeld, wie in unberechenbaren Situationen eine selbst Regulation stattfinden kann.
Unser gemeinsames Ziel ist es die Resilienz zu steigern und schritt für schritt, ein selbst Reguliertes Leben bis hin zu Autonomie lebbar zu machen.

Erlebnispädagogik als Autismustherapie
Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht mit Menschen aus dem Autismus Spektrum
zu arbeiten und in diesem Kontext erlebnispädagogische Maßnahmen durchzuführen.
Das Ziel ist es, durch die Maßnahmen eine größere Resilienz für den Alltag zu schaffen.
Durch erlebnispädagogische Aktionen, bei denen die Komfortzone verlassen wird,
kommt es immer wieder zu herausforderndem Verhalten. Diesem Verhalten muss
angemessen begegnet werden. Bei der Begegnung von herausforderndem Verhalten
arbeite ich nach dem Low Arousal Ansatz von Studio3 aus England.
Eine gute Vorbereitung ist wichtig, um zu wissen wann es zu diesem Verhalten kommen
und wie diesem Verhalten begegnet werden kann. Hier bin ich auf die Mitarbeit
von Betreuer:innen/Eltern und Angehörigen angewiesen, da Sie mir einen Großteil des nötigen
Hintergrundwissens geben können. Dieses allein reicht nicht, aber hilft den Klienten
besser kennen zu lernen. Ich entwickele dann mit Ihnen zusammen Struktur- und Handlungs-
Pläne, die auch nach meinem Einsatz weiterverwendet werden können und sollten.
Bei erlebnispädagogischen Maßnahmen kommen Sie als Betreuer oder Angehöriger
in der Regel mit.
Ich leite die Aktionen an, damit diese auch später autark weitergeführt werden können.
Im erlebnispädagogischem Kontext werden Techniken und Instrumente mit den KlientInnen erarbeitet, die es ihnen ermöglichen, sich selber zu regulieren. Dies kann durch Anleitung seitens der Betreuungsperson erfolgen, soll aber langfristig (nach Möglichkeit) selber durch die Klienten angewandt werden.
Selbstregulation spielt in diesem Kontext meist eine tragende Rolle. Da es gerade frühkindlichen Autisten schwerfällt Maß zu halten, ist es an den Betreuungspersonen ein Instrument zur Selbstregulation zu installieren. Diese werden anfänglich unter Anleitung verwendet, sollten aber so gestaltet sein, dass es den Klienten möglich ist, diese auch selbständig anzuwenden.
Für Menschen mit ASS ist es eine große Herausforderung, ihre Komfortzone zu verlassen. Herausforderndes Verhalten ist häufig die Folge. Auf dieses Verhalten müssen sich die Betreuungsperson im Vorfeld einstellen, um diesem angemessen zu begegnen. Von vornherein müssen also Methoden für die Klienten erarbeitet werden, die helfen, dieses Verhalten zu kompensieren. Dies kann bspw. durch einen Fokuswechsel, die sofortige Reduktion von Anforderungen oder durch die Instalation von Geliebtem erfolgen.
Die erlebnispädagogischen Aktionen sollten langsam gesteigert werden und so niederschwellig wie möglich starten.
So ist es den Betreuungspersonen möglich, sich auf die jeweiligen Klienten einzustellen und diese Individuell zu fördern.
Meine Erfahrung zeigt, dass sich mitunter schnelle Erfolge einstellen und der Alltag deutlich besser bewältigt werden kann, wenn die Instrumente, die im erlebnispädagogischen Kontext erarbeitet wurden, in den Alltag übernommen werden.
Tagesform bedingt, muss beachtet werden, dass eine erfolgreiche Umsetzung an dem einen Tag keine Garantie für das Gelingen an einem anderen Tag darstellt. Bei Menschen aus dem Autismus Spektrum ist die jeweilige Tagesverfassung ein wichtiger Faktor. Dieser sollte in die Planung der erlebnispädagogischen Maßnahmen mit einfließen um den jeweiligen
Anspruch evtl. wieder niederschwelliger anzusetzen. Mir ist es Wichtig, dass alle Systeme und Pläne in das Leben implementiert werden. Oft reicht es, wenn ich Sie nur für eine kurze Zeit begleite und unterstütze. In anderen Fällen komme ich regelmäßig zu ihnen und baue Schritt für Schritt die Systeme auf.
Wertschätzung, Bedürfnismanagement und das richtige Maß an Anforderung sind zentrale Themen meiner Arbeit.
Fördern statt fordern, ist der Weg zum Ziel!